Für mich ist im Augenblick sehr stark fühlbar, dass wir alle wie am Neuausloten sind. Oft aufgefordert sind, uns genau zu fühlen, für uns einzustehen. Zu kommunizieren, was uns bewegt. Viele erleben, das manches Gewohnte nicht mehr funktioniert. Sich nicht mehr gut anfühlt. Aber es fehlt dann die Antwort, wie es denn gehen könnte…
Für mich hat das ganz stark mit unseren männlichen und weiblichen Aspekten zu tun, die wir alle in uns tragen und die sich wie neu ausrichten wollen. Versöhnung suchen. In beide Richtungen.
Sehr lange wurden kollektiv die weiblichen Qualitäten unterdrückt gehalten. Sie fanden und finden auch heute oft nicht den Ausdruck in unserer Erziehung, in unserer Gesellschaft, um sich stark entfalten zu können.
Aber sie erwachen immer mehr. Wir fühlen die Sehnsucht danach, oft auch die Freude daran. Nur haben wir nicht gelernt, sie wirklich zu leben, in unseren Alltag zu integrieren. Sie kratzen oder manchmal rütteln sie an dem, was wir gelernt haben. Wie wir erzogen wurden.
Und auch die männlichen Aspekte suchen Versöhnung. Im Zuge der erwachsenden weiblichen Kräfte, werden sie oft stigmatisiert, verantwortlich gemacht, abgewertet. Auch sie dürfen einen neuen erlösten Platz einnehmen.
Und so dürfen wir nun beginnen, das in Einklang zu bringen. Die Qualitäten in uns wahrnehmen und schätzen lernen.
Unsere männliche Seite, die aktiv ist. Der unser Verstand zugeordnet ist. Die Seite mit der wir tun, arbeiten, unsere Ziele verfolgen, uns anstrengen können. Die schützt.
Und daneben unsere weibliche Natur, die mit ihrem Leben fließt, vertraut, empfängt und nährt. Die unsere Instinkte, unsere Intuition beheimatet. Mit der wir genießen, entspannen, träumen und spielen. Sie ist die Ebene unseres Herzens.
Vielleicht könnt Ihr erkennen, wie zum Beispiel als Mama beide Seiten so wichtig sind. Manchmal braucht es die Mama, die einfach hält, Geborgenheit gibt, spielt und lacht. Die ganz im Hier und Jetzt und mit der Aufmerksamkeit bei ihren Kindern ist. Ihnen ihre ganze Liebe schenkt. Die fühlt, was die Kinder brauchen und es ganz natürlich zu ihnen fließen lässt.
Und manchmal braucht es die Löwenmama. Die ganz für ihre Kinder hinsteht. Sie verteidigt. Die aktiv für sie ist.
Kennst Du diese Seiten in Dir? Und kannst Du sie beide leben? Gönnst Du Dir die Pause nach aktiven Phasen oder Träume-Zeit mit Deinen Kindern nach Funktionier-Phasen?
Hier die Balance zu finden ist es, was wir lernen dürfen. Für uns, unsere Kinder und auch unsere Partnerschaften.
Wir dürfen lernen, diese beiden Seiten in uns zu stärken, freizulegen und zu leben. Sie miteinander zu versöhnen.
So dass sie in einem wertschätzenden Miteinander sein dürfen, wissend um die Stärken des jeweils anderen und im klaren Erkennen, wann welche Qualität gebraucht wird.
Wir sind beides.
Wir sind eins.
Denn dann sind wir ins Balance.