Ich mag mit Euch heute eine kleine Begebenheit der letzten Tage mit Euch teilen. Seit ich im Frühjahr meine Abschlussarbeit für die Frauenbegleiterinnen-Ausbildung geschrieben habe, beschäftige ich mich viel damit, wo wir Worte oder Begriffe, manchmal ganze Redewendungen verwenden, ohne uns wirklich über den Kern und den Ursprung dessen bewusst zu sein. So vieles haben wir unreflektiert übernommen oder gelernt und einfach viel zu selten machen wir uns ein eigenes Bild. Dadurch verpassen wir so viel Weisheit, die um uns in unserem Alltag verborgen liegt…
Ein wunderschönes Beispiel dazu ist diese kleine Episode aus meinem Leben, als ich ein Gespräch mit einer Frau führte.
Sie verglich sich dabei ziemlich abwertend mit einer Schecke, die immer nur kurz nach außen geht, die Fühler ausstreckt, um sich dann sofort wieder zu verstecken und in ihrem Schneckenhaus zu verkriechen.
Während sie sprach wurde mir so deutlich bewusst, dass auch unser Bild über die Schnecke eine solche Prägung ist, eine Bewertung, die wir über die Schnecke gelegt haben. Ihr Scheusein, das Verkriechen und ihre Langsamkeit. Alles verwenden wir zumeist in negativem Kontext.
Dabei ist die Schecke eine Meisterin ihres Weges! Sie geht in IHREM Tempo und lässt sich nicht antreiben. Auf ihrem Weg hinterlässt sie für alle sichtbar Ihre Spur.
Sie meistert perfekt die Balance zwischen innen und außen. Zwischen Rückzug und Aktivität, Bewegung uns Stille.
Sie ist in Geduld und Vertrauen auf ihrem Weg. Sie braucht sich nicht zu beeilen, weil sie nichts verpassen wird und sie weiß um die Sicherheit in ihrem INNEREN.
Sie ist eine wahre Lehrmeisterin für uns alle!
DANKE, liebe Schnecke.
Ich mag Dich einladen, mit diesen Qualitäten in Kontakt zu gehen und Dich von der Schnecke auf Deinem Weg lehren und begleiten lassen.
Schade, dass die Frau in dem Moment nicht sehen konnte, was sie sich eigentlich für ein Kompliment damit gemacht hat.