Einverstandensein

Letzte Woche hatte ich einen Kreis von Frauen bei zu Gast, die sich für eine Gebärmuttersegung angemeldet haben. Am Morgen bin ich eine große Runde um den See spaziert, um mich auf den Kreis einzustimmen und da war plötzlich so klar im Raum, dass die Energie für den Abend „EINVERSTANDENSEIN“ sein wird.

In den letzten Monaten habe ich immer öfter beobachtet, dass die Frauen in den Gebärmutterkreisen wie ein Gruppenthema mitbringen – eine Ebene in der Gebärmutter, die für diese Runde Frauen eine besondere Rolle spielt.

Diesmal also EINVERSTANDENSEIN.

Ich nahm dieses kleine Wort also mit auf meinen Spaziergang.

Schritt für Schritt habe ich mich ihm genähert und bin immer tiefer in es hineingetaucht. Und je länger ich ging, umso mehr durfte ich erkennen, was für eine Weite und was für eine Kraft und was für ein Frieden, dieses Wort trägt.

Voller Vorfreude bin ich in diesen Abend und auch gemeinsam mit den Frauen durften wie noch weitere Aspekte von EINVERSTANDENSEIN sichtbar werden.

Und da ich es so kostbar finde, mag ich Euch heute ein bisschen davon erzählen.

Mir ist bei meinem Spaziergang aufgefallen, dass ich in vielen Texten der letzten Monaten immer wieder von einem „tiefen Einverstandensein“ mit meinem Leben geschrieben. Wenn ich es verwendet habe, hatte es von der Energie immer so etwas von Frieden, Angekommensein, Ruhe. Dennoch habe ich es eher unbewusst gewählt. Es war einfach da.

Als ich nun das erste Mal so ganz bewusst mich diesem Wort genähert habe, merkte ich, dass ich dieses Wort gar nicht wirklich mag. Irgendwie schwingt da was von „Sich-Fügen“ oder einem Kompromiss. Zumindest war es für mich kein Wort, das ein reines aus dem Herzen gesprochenen JA beinhaltet. Es klang nicht nach Freiheit.

Warum habe ich es dann dennoch immer wieder gewählt, wenn ich diesen Zustand von „im Einklang sein mit dem, was ist“ beschreiben wollte?

Was ist EINVERSTANDENSEIN also in seiner Essenz, jenseits meiner Erfahrungen?

Ich habe begonnen, mit dem Wort zu spielen und zu forschen, was für mich darin verborgen liegt. Alle Vorstellungen und Prägungen über Bord gekippt und mich ganz neu und frei diesem Wort zugewandt, um es in seinem Ursprung erkennen zu können.

Und da begann es sich für mich zu entschlüsseln, allein über das Spielen mit Buchstaben.

Es ist unglaublich, wie viel uns dieses Wort erzählt, „nur“ indem ich es anders betone oder mir Teile herausnehme!

Als allererstes fiel mir sofort auf, dass es ein Wort ist, das absolut die Einheit/Trinität in sich trägt und dadurch auch dort schwingt.

EinVERSTANDensein

EinverstandenSEIN

EINverstandensein

Der VERSTAND, der für unser Denken, Fühlen, Handeln steht und damit für unseren männichen Aspekt steht.

Das SEIN, das unser Fließen, Empfangen, unsere Hingabe und unser Fühlen beschreibt und so unseren weiblichen Aspekt darstellt.

Und dann das EIN. Es steht für Einheit, Verbundenheit, Verschmelzung, wer mag für die Quelle oder Gott.

 

Als ich weiter geschaut habe, habe ich bemerkt, dass das Wort nicht nur mit EINheit beginnt, sondern auch mit ihr endet:

EINverstandensEIN

Alles kommt aus der Einheit und endet in ihr.

 

Und doch ist das Wort EINVERSTANDENSEIN für mich gar nicht ein Wort, dass mich ausschließlich mit himmlischen Sphären verbindet oder eine Sehnsucht in mir weckt, sondern es hat ganz stark auch einen Erdenaspekt als Teil unserer menschlichen Erfahrung, die wir hier alle auf der Erde machen.

Neben der EINheit zu Beginn und am Ende beinhaltet dieses Wort nämlich auch den STAND.

EINverSTANDendsEIN

Und so steht in ziemlich in der Mitte mein Stand und der beschreibt mein Leben. Ich werde aus der Einheit in diesen Körper geboren und werde ihn irgendwann mit meinem Tod wieder verlassen. Dazwischen aber bin ich Erde. Lebe mit meinem Körper hier auf der Erde dieses Leben. Und dafür brauche ich STAND.

Ich brauche es mit beiden Beinen in meinem Leben zu stehen. Ich brauche auf alles Ebenen den Kontakt zu Erde, damit dieses Leben schön und freudvoll wird. Ich brauche es anzuerkennen, dass ich jetzt hier bin und dass ich sogar etwas im Gepäck habe, das hier gelebt werden möchte. Und dafür muss ich hier sein. Dafür muss ich STEHEN mit seinem Sein.

Um all mein Potential aus der Einheit zu holen, hier zu leben und am Ende wieder mit zurückzunehmen…

Ich darf EIN (ver) STAND (en) SEIN und hier für mich einSTEHEN und das im Bewusstsein, dass ich STAND habe, also auch die Kraft dazu!

Ganz arg spannend fand ich auch den Gedanken einer Frau aus dem Kreis. Sie fand das Wort EI gleich zu Beginn des Wortes: So beginnt das Wort mit dem EI, so wie auch wir aus einem Ei entstehen und uns über unser SEIN idealerweise bis zu unserem Tod wieder zum Bewusstsein der EINheit entwickelt haben.

EInverstandenSEIN

Je mehr ich nun in meinem Leben ankomme, soll Vertrauen in meinen STAND und im tiefen EINVERSTANDENSEIN mit dem, was mich umgibt, entsteht Frieden. Ich kann aus all meinen inneren und äußeren Kämpfen austreten. Ich darf milde mit mir sein und mich selbst willkommen heißen. Mit mir EINVERSTANDEN SEIN. Und dann beginnen ich mich zu erkennen. Und vielleicht plötzlich zu verstehen.

(Ein) VERSTANDEN SEIN

Ich verstehe mich immer mehr. Vielleicht dadurch auch alles, was mich umgibt. Ich fühle mich verstanden. Wir alle beginnen, einander zu verstehen. Weil wir mit ihnen EINVERSTANDEN sind. Und wie schön ist es, wenn man sich verstanden fühlt?

Dann berühren wir vielleicht den Zustand von

EIN VERSTAND (en) SEIN

Zugang zur universellen Weisheit zu haben. Diese Kraft, die durch uns alle fließt und uns alle speist. Wenn wir uns nicht mehr wehren, ihr – dieser Weisheit in uns – zu folgen, sondern wir alle mit ihr fließen?

 

Und doch braucht EINVERSTANDENSEIN auch mal Klarheit und meine ganz eigene Position. Es heißt nicht, zu allem Ja und Amen zu sagen und sich allem zu fügen, wo die innere Weisheit ein klares NEIN sendet.

So steckt zwischen EINVERSTANDENSEIN und EINVERSTANDENSEIN ein klares NEIN.

EinverstandenseiNEINverstandensein

Wenn ich spüre, dass ich in einer Situation, die mir begegnet, nicht EINVERSTANDENSEIN kann, dann braucht es mein ganz klares „NEIN“, damit ich nämlich weiter EINVERSTANDENSEIN kann – nämlich mit mir, meinem Fühlen und meiner Wahrnehmung. Dann braucht es vielleicht ein klares Handeln, ein klares für mich EinSTEHEN.

Und das haben wir ja ganz zu beginn schon gesehen, dass diese Energien dazu bereits im Wort gegeben sind.

Ihr Lieben, ich bin ganz verzaubert von diesem Wort, das immer tiefer und tiefer sickert und immer neue Ebenen offenbart. Ich bin gespannt, was dieses Wort Euch alles offenbaren wird und lade Euch ein, mal ein Weilchen damit zu gehen.

Für mich ist es ein sehr mächtiges Werkzeug, um in meinen inneren Frieden und meine Freiheit und vor allem zu mir selbst zu kommen.

Von Herzen wünsche ich Dir, dass auch Du immer weiter in Deinem EINVERSTANDENSEIN ankommen darfst.