Gedanken zur Gebärmuttersegnung

Die Kraft dieses eigentlich sehr kleinen Rituals, das ich bereits an so viele Frauen weitergeben durfte und das von den meisten Frauen als so großes Geschenk empfunden wurde und auch mich jedes Mal aufs Neue berührt, liegt darin, dass die Frau allein schon in dem Moment, in dem sie sich entscheidet zu mir zu kommen, um diesen Segen zu empfangen, sich selbst ein so großes Geschenk macht, weil sie ihre Gebärmutter und damit sich selbst Aufmerksamkeit schenkt, Raum schenkt, sich wichtig nimmt und vor allem sich selbst würdigt. Sich diesem Segen als würdig empfindet und sich dadurch selbst Würde verleiht.

Und auch ich verneige mich bei dieser Zeremonie vor der Frau, wenn ich den Segen übermittle, ehre sie für ihren Weg, für ihr Sein und ihren ganz persönlichen Ausdruck von Frausein und Weiblichkeit.

Durch dieses unvoreingenommene Annehmen und Sehen der Frau, die sie ist, erfährt sie auch eine Würdigung aus dem Gegenüber. Und gerade bei uns Frauen liegt seht oft eine Wunde in unserer Gebärmutter von Nicht-Gesehen-Sein, Nicht-Geachtet-Sein, von Nicht-Gut-Genug-Sein oder Nicht-Richtig-Sein. Von Konkurrenz, Nicht-Angenommen-Sein oder gar Missachtung. Die Erinnerungen an Verletzungen, die wir aufgrund unserem Frausein erfahren haben. Die Erfahrung nicht würdig zu sein.

Durch diese kleine Geste des wohlwollenden und wertschätzenden Verneigens während der Zeremonie und der eigenen Bereitschaft dieser Segnung würdig zu sein, darf so sehr viel in der Gebärmutter in Frieden, in Heilung und in Fluss kommen.

Voller Dankbarkeit und Demut, dass mir dieses kostbare Geschenk begegnet ist.